Work smart statt hart: 7 produktive Tipps

Work smart statt hart: 7 produktive Tipps

Es gibt sie überall, die «Hard Workers». Menschen, die unermüdliche Arbeitstiere sind und die mit stolzer Leidensmiene gerne überall verkünden, wie knallhart ihre Arbeitswoche ist.

Die rhetorische Frage, die man sich unweigerlich stellen muss lautet: Ist man produktiver, wenn man das Arbeitspensum eines indischen Zugochsens an den Tag legt?

Die Antwort lautet: nein.

Der Schlüssel zum Erfolg ist nicht die harte Arbeit, sondern vielmehr die smarte Arbeit.

Die mutige These: «Wer weniger arbeitet, ist erfolgreicher als andere». Sie kennen uns. Keine These, die wir nicht auch belegen können. Und so kommen jetzt hier sieben Punkte, die Ihnen helfen, Ihre Produktivität zu steigern.

1. Finger weg von übermässigen Überstunden!

Der Mann, der die Fliessbandarbeit perfektionierte, war übrigens auch der Erfinder der 40-Stunden-Woche. Die Rede ist von Henry Ford. Es war im Jahr 1926 als er in einem Experiment herausgefunden hat, dass eine Verkürzung der Arbeitszeit von zehn auf acht Stunden und die Einführung einer Fünf-Tage-Woche die Leistung der Mitarbeiter erheblich steigern konnte. Weniger ist eben doch mehr.

Darauf folgende Studien belegten das Ergebnis und das Fazit lautete einhellig: Je mehr gearbeitet wird, umso ineffektiver die erbrachte Leistung. Wenn Sie sich zukünftig mal beobachten, werden Sie feststellen, dass Henry Ford und wir Recht haben …

2. Gönnen Sie sich eine gesunde Mütze Schlaf

Eigentlich ist es eine Volksseuche: Über 70% aller berufstätigen Menschen schlafen nicht ausreichend. Die Folge davon sind nicht nur unschöne Ringe unter den Augen und dass man zwei bis drei Jahre älter geschätzt wird, als man ist, sondern auch der Einbruch der Leistungsfähigkeit. Glaubt man einer amerikanischen Militärstudie, wirkt sich der permanente Verlust von nur einer Stunde Schlaf über mehrere Wochen hinweg so aus, wie ein Alkoholgehalt von 0,5‰ im Blut (ohne so lustig zu sein).

Gehen Sie also einfach mal früher ins Bett und schlafen Sie sich aus. Gönnen Sie sich Ihre sieben Stunden Schlaf. Vielleicht sogar acht. Das muss man lernen und wie alles was man lernt, zahlt es sich irgendwann für Sie aus. Sie werden vielleicht nicht wieder jünger geschätzt, aber auf jeden Fall werden Sie effektiver arbeiten können.

3. Sagen Sie nicht zu allem «Ja und Amen»!

Der Italiener Pareto hat im frühen 20. Jahrhundert schon herausgefunden – frei formuliert –, dass mit 20% Einsatz 80% aller Aufgaben zu lösen sind. Im Umkehrschluss muss man für die restlichen 20% an ausstehenden Aufgaben, 80% Leistung erbringen.

Wer also immer «Ja» zu allen ihm übertragenen Aufgaben sagt, der wird zwangsläufig ins Schwitzen und in die Überstunden kommen. Sagen Sie also gezielt auch mal «Nein!» und konzentrieren Sie sich auf die Aufgaben, die mit 20% Einsatz 80% Resultate bringen statt Energie zu verschwenden.

«The difference between successful people and really successful people is that really successful people say NO! to almost everything». Warren Buffett[/author]

Machen Sie mal einen Test: Nehmen Sie sich einfach ein bisschen Zeit, bevor Sie zu etwas «Ja» sagen. 20 Sekunden sollten genügen. In dieser kurzen Zeitspanne wägen Sie ab, ob die auf Sie wartende Aufgabe Sie auch wirklich weiterbringt und ob diese unter Ihrer Führung wirklich gut aufgehoben ist. Kommen Sie zu dem Schluss, dass das nicht der Fall ist: einfach «Nein» sagen. Sie werden feststellen, dass das höchst befreiend sein kann.

Auch wenn es in der Praxis nicht immer so einfach ist, wie es sich hier schreiben lässt, gilt: Versuchen Sie es! Übung macht den Meister.

4. Wer alles selber macht, ist auch selber schuld

Menschen, die sich den 48-Stunden-Tag wünschen und ein zusätzliches paar Arme, die haben in der Regel ein ganz anderes Problem als zu wenig Zeit und zu wenig Extremitäten: Sie leiden unter Besserichmachdasselberismus.

Weit verbreitet ist dieses Leiden, das zumeist mit übermässigem Perfektionismus einhergeht und es endet gerne mal im Burnout oder in Selbsthilfegruppen.

Sie leiden auch darunter? Springen Sie über Ihren Schatten und zwingen Sie sich abzugeben! Tun Sie’s und Sie werden feststellen, dass die Dinge trotzdem und vermutlich sogar besser laufen. Holen Sie sich Hilfe, bevor Sie im Sog der Arbeit irgendwann alle Viere von sich strecken müssen. Nur so schaffen Sie sich auch die Freiräume, wichtigeren Jobs die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen.

5. Entsagen Sie dem Perfektionismus

Ausser Dilettantismus ist kaum etwas so produktivitätshemmend wie übertriebener Perfektionismus. Nicht nur, dass man in der Regel seinen Kollegen erheblich auf die Nerven geht: Man kommt nicht vorwärts und neue Ideen werden nur schwer oder gar nicht umgesetzt. Und das ist amtlich. Der Professor Simon Sherry von der Dalhousie University of Psychology hat in einer breit angelegten Studie festgestellt, dass die Produktivität mit dem Grad des gelebten Perfektionismus sinkt.

Die Folgen sind:

• Sie benötigen deutlich mehr Zeit.
• Während man auf den perfekten Augenblick wartet, verpasst man häufig den sinnvollen Start.
• Mit dem Blick auf die kleinen und kleinsten Details verliert man das grosse Ganze aus den Augen.

Merke:

Es gibt nur einen perfekten Moment. Und der ist JETZT.

Nicht, dass wir uns missverstehen: Perfektionismus ist per se nichts Schlechtes. Aber nur mit dem «Mut zur Lücke» und dem Willen schnell auf Chancen zu reagieren, wird man wirtschaftlich erfolgreich sein. Schliesslich hat man bei der Erfindung des Rades auch nicht darauf gewartet, dass jemand den Gummireifen zuerst erfunden hat …

6. Minimieren Sie Ablenkungen und entwickeln Sie Ihre Arbeitsstruktur

Die grössten Zeitdiebe unserer Zeit lauern an jeder Ecke. Das PING! des Mail-Postfaches, der schnelle Blick in die elektronische Tagespresse, das klingelnde Telefon oder der Kollege, der immer wieder mit Fragen nervt: ihnen allen ist gemeinsam, dass sie einem die Zeit stehlen.

Wir haben uns einen der grössten Zeitdiebe schon mal vorgeknöpft. In unserem lesenswerten Artikel «E-Mail-Flut und was man dagegen tun kann» erfahren Sie alles Wissenswerte im Umgang mit einem der grössten Störenfrieden. Weiteres Beispiel gefällig? Anstelle jedes Telefonat sofort zu beantworten, sollten Sie eine «Telefonstunde» einführen, in der Sie sich aller eingegangen Anrufe – inklusive der Ihrer Kollegen – widmen.

Natürlich lässt sich nicht alles verschieben und manches fordert eine sofortige Reaktion. Aber diese Flexibilität ändert nichts am richtigen Prinzip im Rahmen Ihres Zeitmanagements.

7. Einfach mal den Griffel fallen lassen: Gönnen Sie sich Auszeiten!

Jeder muss mal aufatmen können, wenn die Energien in den Keller gehen. Gönnen Sie sich regelmässig Ihre kleine Auszeit und gehen Sie in die Natur oder eben dorthin, wo Ihnen das Abschalten besonders leicht fällt. Ihr Gehirn und Ihre Seele werden es Ihnen danken. Nutzen Sie die Zeit für Reflexionen und oftmals werden Sie Lösungen und Antworten finden, wenn Sie es am wenigsten erwarten.

Niemand von uns wird über Nacht produktiver und es erfordert auch hier viel Ehrgeiz und Disziplin, sich einen neuen, effektiveren Arbeitsweg zu erkämpfen. Aber es lohnt den Aufwand! Lernen Sie Ihren Körper und seine Leistungskraft kennen und finden Sie Ihren eigenen Weg zu mehr Erfolg.

Haben Sie Ihre eigenen Tipps, die Ihnen bereits geholfen haben? Lassen Sie uns daran teilhaben! Wir und unsere Leser freuen uns über Ihre Anregung zum Thema.

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